
Jens Mohr
Interim CFO | CTO | CRO
Mitbestimmungsexperte

Die Rente – politisch nicht reformierbar – macht Klientelpolitik handlungsunfähig?
Nach den Worten von CDU-Chef Merz wird sich die CDU nicht auf einen Renteneintrittsalter von 70 Jahren einlassen. Darüber sei in den Parteigremien gesprochen worden (23.08.2024).
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in den koalitionsinternen Streit um die Rentenpolitik und den Bundeshaushalt eingeschaltet. Er macht klar, dass er nicht bei den Rentnerinnen und Rentnern sparen wolle (12.05.2024).
Rd. 133 Mrd. EUR (27,2%) von rd. 489 Mrd. EUR sind im Bundeshaushalt 2025 für die Deutsche Gesetzliche Rentenversicherung eingeplant – ein Steuerzuschuss für ein System, dass gem. „Geburtsurkunde“ durch einen Generationenvertrag aus aktiven Beiträgen der erwerbstätigen Bevölkerung für die Rentnerinnen und Rentner finanziert werden soll. Das funktioniert aber nicht mehr und wird so auch nie wieder funktionieren. Das weiß auch im Deutschen Bundestag jeder. Die kapitalgedeckte Rente und Versuche zur Stärkung der Betriebsrenten heilen die Schieflage im System nicht.
Das Dilemma schlummert in den Altersgruppen des demokratischen Souveräns: 2021 waren 38,8% der Wahlberechtigten zur Bundestagswahl 60 Jahre und älter. Hinzu kommt eine „renteninteressierte“ Gruppe im Alter von 50-59 Jahre mit 19,3%.
Kann man gegen die Interessen dieser Gruppe eine tiefgreifende Rentenreform ankündigen und dann noch die Bundestagswahl gewinnen? Eher nicht. Also läuft es parteiübergreifend immer auf das erste, billige Wahlversprechen zu: „Bei der Rente machen wir nichts, was euch (zukünftigen) Rentnerinnen und Rentner weh tun würde. Das sind wir euch schuldig!“
Und wenn man nach der Wahl – ggf. sogar in einer breiten bürgerlichen Koalition – anders handelt, als man vorher versprochen hat, wäre das wohl politischer Selbstmord. Die Agenda 2010 der SPD lässt grüßen.
Schade – ich hätte als Bürger, Steuerzahler und sogar freiberuflich Selbständiger ein großes Interesse an einer tiefgreifenden Reform! Weniger für mich, aber für meine Kinder und ggf. Enkel.
Bei der Transformation der Wirtschaft hinsichtlich Nachhaltigkeit, Klimaschutz, (…) oder der Gesellschaft hinsichtlich Wehrhaftigkeit, Solidarität, (…) legt dieselbe Politik anderen Maßstäbe an andere an.

Lassen Sie uns sprechen:
Meine Arbeit ist geprägt von Mitbestimmung und dem Streben nach gemeinsamen Lösungen im Spannungsfeld von Rentabilität und Arbeitsqualität. Ich zeichne mich durch aktives Stakeholdermanagement – im Regelbetrieb, Wandel oder Krisen – aus.
Ob im Unternehmen durch konstruktive Zusammenarbeit mit der Belegschaft in schwierigen Situationen oder auf politischer Ebene mit Stakeholdern wie Politik, Gewerkschaften und Behörden: ich stehe für effektive Kommunikation und Lösungen.
Jens Mohr
Interim CFO | CTO | CRO
Im Netzwerk teilen